Das Marktforschungsinstitut Gartner identifiziert jährlich die Top-10-Trends der IT-Welt. Dabei geht es primär um die Vernetzung der virtuellen mit der physischen Welt.
1. Endgeräte-Mix
Die Anzahl an Menschen, die mobil Informationen suchen oder sich in sozialen Netzwerken, mit Unternehmen und Behörden austauschen wird weiter wachsen. Gemeint sind nicht nur Smartphones oder Tablets sondern auch Wearables, klassische Consumer-Geräte und Devices für das vernetzte Zuhause sowie Geräte im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge.
Spannende Aufgabe wird es sein, diesen Mix an Endgeräten auf einheitliche Plattformen zu integrieren. Die Interoperabilität zwischen den diversen Geräten (auch M2M) wird dann erst möglich.
2. Grenzenloses Nutzer-Erlebnis
Verschiedene kreative Endgeräte ermöglichen eine veränderte Wahrnehmung der Realität, in der die virtuelle Welt mehr Einzug erhält. Die virtuelle Realität wird überall mit unterwegs sein und die Grenzen werden fließend.
Sind die bisherigen Hürden der Medienbrüche überwunden, können die Potenziale ausgeschöpft werden. Vom IoT-Sensor über Alltagsgegenstände wie etwa Autos bis hin zu Fabriken.
3. Materialien für 3D-Druck
Neuartige Materialien wie etwa Karbon, Glas, Textilfasern, leitfähige Tinte und sogar biologisches Material machen 3D-Druck für weitere Branchen interessant. Beispielsweise für Implantate in der Medizintechnik aber auch für die Luft- und Raumfahrt, Automotive, Energie und das Militär.
4. Datenflut beherrschen
Informationen in Textform, im Audio- oder Videoformat häufen sich in einem riesigen Informationsberg an. Alles produziert Daten die in einem geeigneten Kontext zu stellen sind. Ein Konzept zu finden, die verschiedenen Daten einzuordnen, zu analysieren und zu verbinden gilt als Herausforderung der nächsten Periode.
5. Intelligente Maschinen
Die unbändige Datenflut (Pkt. 4) kann unmöglich manuell klassifiziert und analysiert werden. Hier sind smart machines gefragt. Intelligente Maschinen, die ihre Umgebung mittels Sensoren selbst „wahrnehmen“ und auch eigenständig Erfahrungen machen was ein Lernen ermöglicht. Dank "Deep Learning“ und "Deep Neural Networks" werden Maschinen so intelligent sein, Informationen in deren Kontext zu beurteilen und zu analysieren. Erst so kann die Datenflut sinnvoll genutzt werden.
6. Autonome Assistenten
Persönliche virtuelle Assistenten, autonome Autos bzw. Dinge werden immer besser. „Statt mit Menüs, Formularen und Buttons zu interagieren, spricht der Nutzer mit der App“, prophezeit Gartner: „In den nächsten fünf Jahren werden wir in die Post-App-Phase eintreten, in der uns intelligente Assistenten kontextuelle Informationen und Handlungsmöglichkeiten vermitteln.“
7. Anpassungsfähige Sicherheitssystem
Trojaner, Viren, Würmer & Co sprich die Cyberkriminalität wird noch weiter zunehmen. Speziell im Kontext der zunehmenden Nutzung von Cloud-Services und offenen APIs. Apps mit integrierten Schutzmechanismen werden immer wichtiger und es entstehen neue Analyseverfahren, die Unregelmäßigkeiten schon früh erkennen. Am Ende steht im Idealfall ein adaptives Sicherheitssystem, das individuell auf Bedrohungen reagiert.
8. Neue Systemarchitekturen
Intelligente Maschinen, Datenflut und die Digitalisierung schlechthin machen neue Konzepte nötig. Erst durch deutlich schnellere und effizientere Computerarchitekturen, so Gartner, könnten Unternehmen die Vorteile der entstehenden Technologien wirklich zu ihrem Vorteil nutzen.
Kreative Computerarchitekturen, die wie das menschliche Gehirn funktionieren und flexibel programmierbare Schaltkreise (FPGAs), ermöglichen komplexe Rechenleistungen und Deep-Learning-Prozesse. Lt. Gartner sind so Geschwindigkeiten von mehr als einem Teraflop mit hoher Energieeffizienz möglich.
9. App- und Service-Architekturen
Gartner sagt außerdem voraus, dass sich der Trend weg von festen Strukturen, wie bspw. der Drei-Schichten-Architektur, hin zu lose gekoppelten Systemen entwickeln wird, also Apps und Services. So würden Systeme leichter zu skalieren und zu erweitern sein. Microservice-Architekturen und Container-Systeme seien entscheidend, um so eine flexible und skalierbare Architektur zu entwickeln.
10. Standards für das Internet der Ding (IoT)
Unterschiedliche Ansätze konkurrierender Hersteller erschweren eine übergreifende Steuerung und Sicherung verschiedener IoT-Anwendungen. Diese mache eine Standardisierung bis 2018 schwierig.