Smishing, Vishing, Whaling: 9 Phishing-Fallen die du kennen musst

Smishing, Vishing, Whaling: 9 Phishing-Fallen die du kennen musst

am 07.10.20254 Minuten Lesezeit

Smishing, Vishing, Whaling: 9 Phishing-Fallen die du kennen musst

Phishing wird für viele Menschen zunehmend zu einem vertrauten Begriff. Doch worum es sich tatsächlich handelt und welche verschiedenen Arten von Betrug es gibt, wissen nur die wenigsten. In diesem Beitrag wagen wir einen genaueren Blick auf die Gefahren von Smishing, Vishing, Whaling und weiteren Phishing-Fallen, die sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen ins Visier nehmen.

Was ist Phishing?

Beim Phishing handelt es sich um betrügerische Versuche von Cyberkriminellen, an persönliche Daten von Nutzern zu gelangen. Diese Angriffe können unterschiedlichste Formen annehmen – von klassischen E-Mails über Telefonanrufe bis hin zu textbasierten Nachrichten. Ziel ist es immer, die Betroffenen dazu zu bringen, sensible Informationen wie Passwörter, Bankdaten oder Kreditkarteninformationen preiszugeben.

Statistiken zeigen, dass Phishing nach wie vor die größte digitale Bedrohung darstellt. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist Phishing eine der häufigsten Methoden, mit denen Cyberkriminelle ihre Angriffe starten. Viele Unternehmen stehen ebenfalls vor ähnlichen Herausforderungen, da Phishing-Angriffe auf Firmenaccounts verheerende Folgen haben können.

Um besser vor diesen Bedrohungen geschützt zu sein, ist es wichtig, die unterschiedlichen Phishing-Arten zu kennen und zu verstehen, wie sie funktionieren. In den nächsten Abschnitten beleuchten wir die gängigsten Formen wie E-Mail-Phishing, Spear-Phishing, Whaling, Vishing, Smishing und einige weitere Varianten.

1. E-Mail-Phishing

Klassische Masche:
Das E-Mail-Phishing ist die bekannteste Form des Phishing und betrifft die breite Masse der Internetnutzer:innen. Cyberkriminelle nutzen gefälschte Nachrichten, um vorzugeben, dass sie von legitimen Unternehmen oder Organisationen stammen. Sie versenden E-Mails an Adressen, die oft über den Darknetmarkt erstanden wurden. Diese E-Mails überzeugen die Empfänger:innen häufig mit Drohungen oder verlockenden Angeboten.

Beispiel: Eine Nachricht, die behauptet, dass dein Bankkonto gesperrt sei und du sofort deine Daten zur Entsperrung eingeben sollst. Hier ist Vorsicht geboten: Bevor du auf Links klickst oder deine Daten eingibst, solltest du direkt die Website deiner Bank aufrufen und prüfen, ob wirklich ein Problem vorliegt.

2. Spear-Phishing

Gezielte Angriffe:
Im Gegensatz zum klassischen Phishing zielt das Spear-Phishing auf eine spezifische Gruppe von Personen ab, wie beispielsweise alle Mitarbeiter:innen eines Unternehmens oder gezielt IT-Angestellte. Diese Form des Phishings ist gefährlicher, da die Angreifer:innen oft gut recherchierte und personalisierte E-Mails versenden, um Vertrauen zu gewinnen.

Beispiel: Ein Mitarbeiter könnte eine E-Mail erhalten, die vorgibt, von der IT-Abteilung zu stammen, mit der Bitte zur Überprüfung von Zugangsdaten.

3. Whaling

Das große Ziel:
Whaling stellt eine extrem gezielte Form des Spear-Phishings dar. Hierbei sind die Ziele Unternehmensleiter:innen oder Personen, die über umfangreiche Zugriffsrechte im Unternehmen verfügen. Ein erfolgreicher Angriff kann katastrophale Folgen haben, da die Angreifer:innen möglicherweise sensible Daten oder Zugriff auf weitere Unternehmensdaten erlangen können.

Beispiel: Ein Angreifer könnte versuchen, an die Kontaktdaten des CEO zu gelangen, um anschließend gefälschte E-Mails zu versenden und finanzielle Transaktionen zu manipulieren.

4. Vishing

Voice-Phishing:
Vishing kombiniert die Elemente von Phishing und Voice, sprich Telefonanrufen. Angreifer:innen rufen potenzielle Opfer an und geben sich beispielsweise als Bankmitarbeiter:innen aus. Ziel ist es, ausreichende Informationen von den Betroffenen zu erhalten, um auf deren Konten zugreifen zu können.

Beispiel: Ein Anrufer erläutert, dass es ein Problem mit dem Konto gibt und fordert das Opfer auf, persönliche Daten zu bestätigen.

5. Smishing

SMS-Phishing:
Smishing ist die mobile Variante des Phishings und umfasst das Versenden von betrügerischen SMS oder Nachrichten über Messenger-Dienste. Oft geben sich die Angreifer:innen als vertrauenswürdige Kontakte oder Dienstleister aus und fordern zur Eingabe von Bestätigungscodes oder persönlichen Informationen auf.

Beispiel: Eine SMS könnte vorgeben, dass du einen Gewinn erzielt hast und du musst einen Link anklicken, um deine „Belohnung“ zu erhalten.

6. Clone-Phishing

Gefälschte Nachrichten:
Bei Clone-Phishing haben Angreifer:innen oftmals bereits Zugriff auf E-Mail-Postfächer. Sie kopieren legitime E-Mails und ersetzen die Links durch schädliche, die darauf abzielen, Informationen abzugreifen oder Malware einzuschleusen.

Beispiel: Eine E-Mail von einer Kollegin, die sich auf ein internes Dokument bezieht, könnte auf einen Link verweisen, der nicht zu Google Docs führt, sondern auf eine Fangseite zur Datensammlung.

7. Angler-Phishing

Soziale Medien im Fokus:
Angler-Phishing nutzt soziale Medien, um Vertrauen zu gewinnen. Cyberkriminelle erstellen gefälschte Konten, die bekannten Marken oder Prominenten ähneln und versuchen, den direkten Kontakt zu Privatpersonen herzustellen. Häufig werden diese genutzt, um Hilfe anzubieten oder anscheinend freundliche Lösungen anzubieten.

Beispiel: Ein gefälschtes Support-Konto bietet Hilfe bei technischen Problemen und leitet die Nutzer auf schadhafte Links weiter.

8. Pharming

Manipulation von Webseiten:
Pharming ist eine Methode, bei der Angreifer:innen versuchen, direkten Zugriff auf die Webseiten der Unternehmen zu manipulieren. Abgesehen von Malware ist das Ziel, die Nutzer:innen auf gefälschte Webseiten umzuleiten, wo sie ihre sensiblen Informationen eingeben.

Beispiel: Nutzer:innen geben eine URL in die Browserleiste ein, gelangen aber aufgrund einer Malware-Infektion auf die falsche Seite.

9. Evil-Twin-Phishing

WLAN-Hotspots als Falle:
Im Evil-Twin-Phishing handelt es sich um das Einrichten eines Fake-WLAN-Hotspots, der dem echten ähnlich sieht und im öffentlichen Raum platziert wird. Wenn sich Nutzer:innen mit diesem verbinden, können Angreifer:innen auf Informationen in Echtzeit zugreifen.

Beispiel: In einem Café könnte jemand einen offenen WLAN-Zugang anbieten, der denselben Namen trägt wie das legale Netzwerk. Die Verbindung könnte für das Stehlen von Daten verwendet werden.

Fazit

Phishing ist eine vielschichtige und gefährliche Methode, die Cyberkriminelle einsetzen, um an persönliche und geschäftliche Informationen zu gelangen. Durch das Verständnis der verschiedenen Arten von Phishing kannst du dich und andere besser schützen.

Tipps zur Prävention:

  • Achte auf verdächtige E-Mails oder Nachrichten und prüfe Absenderinformationen.
  • Gib persönliche Daten niemals einfach so preis und kontaktiere im Zweifelsfall die angebliche Institution direkt.
  • Nutze Sicherheitssoftware und halte Systeme immer auf dem neuesten Stand.

Sei wachsam und informiere dich kontinuierlich über neue Bedrohungen, um im digitalen Raum sicher unterwegs zu sein.